MTV-Info 1/2013

Warum wir Pratzen trainieren...

... SO KONNTEN SICH FUSSSTÖSSE UND SCHLAGTECHNIKEN ANHÖREN, DIE AUF UNSERE NEUEN SCHLAGPOLSTER EINPRASSELN. MODERNES PRATZENTRAINING WIRD IN VIELEN DOJOS ANGEBOTEN UND IST IN ALLER MUNDE.

Doch warum trainiert man mit Pratzen, was bringt es, und was sind die Ziele??? Den drei Fragezeichen wollen

wir hinterhergehen...

 

Nicht nur Boxer, sondern eigentlich alle Budo-Sportarten verwenden zur Verbesserung der Schlag- und Tritt-Techniken Pratzen jeder Art und Größe. Bekannt aus dem Boxen ist der Sandsack, welcher jedoch nicht mit Sand, sondern mit allem möglichen Füllmaterial (von Sägespäne bis Stoffresten) ausgestopft ist. So auch z.B. unsere neuen großen Schlagpolster, die man mit zwei Händen hält. Hauptziel ist es, unsere Schlag-, Tritt- und Kombinationstechnik zu verbessern und überhaupt einmal eine „Rückmeldung" zu bekommen.

Normalerweise - und das Ist auch ganz richtig so - verzichtet der Karateka bei jeder Karateübung (Kumite, Kata, Kihon) auf eine Trefferwirkung. Wir wollen ja noch lange miteinander trainieren und Verletzungen vermeiden. Am Anfang kommt es ja vor allem auf eine sauber ausgeführte Technik an sowie auf Präzision und irgendwann

auch auf Schnelligkeit. Doch bald sollte auch überprüft werden, ob die vielen „Luftlöcher", die wir schon in die Halle gehämmert haben, auch realistische Wirkung zeigen würden. Dabei ist das Schlagen auf Pratzen ideal, weil man hier sofort merkt, ob ein Schlag sauber, gerade, mit guter Körperhaltung und auch kräftig ausgeführt wird. Der Karateka spürt eine gute Technik, aber auch der Trainingspartner, der die Pratze hält, bekommt eine gute Rückmeldung.

Da rummst es schon manchmal ganz ordentlich - auch hinter dem Polster. Ganz nebenbei kann mit gutem Pratzentraining auch die Kondition, Koordination und Schnelligkeit geschult werden.

Welches schlagkräftige Argument fehlt noch? Es macht einfach riesig Spaß, mal aus sich raus zu gehen, loszupowern um folgendes ganz laut hören:

Text und Fotos: Andreas Eger