MTV Info 2015/1

40 Jahre Karate-Do - TOP-Lehrgang mit klassischen Goju-Ryu-Techniken, traditionellen Übungsformen und mit "Chikaku"

Für Klaus Fingerle (7. DAN) aus dem Raum Heilbronn, unser DKV Bundesstilrichtungs- und Prüferreferent, heißt es für 2015: 40 Jahre Karate auf dem Buckel und noch top-fit!

 

Er lud uns zu seinem Jubiläumslehrgang nach Hardthausen ein. Mit über 150 Karateka - darunter über 50 Schwarzgurte - war an einem kalten Januarsamstag die Halle dicht belegt. Wir sprechen hier von einem Weiterbildungslehrgang der Extraklasse, da die geladenen Trainer schlichtweg die Stilrichtung "Goju-Ryu" in Deutschland verkörpern. Sie ist unsere Richtung hier beim MTV-Stuttgart und eine der 4 großen Karateströmungen in der Welt.

 

Neben dem Polizeiausbilder und Selbstverteidigungsexperten (SV), Jürgen Kestner, sowie Christian Schollenberger, 6. Dan, ist unser Stilrichtungsgründer (in Deutschland) zu erwähnen, der überhaupt dafür gesorgt hat, dass unsere Stilrichtung "Goju-Ryu" in den 60iger Jahren nach Deutschland gekommen ist - Fritz Nöpel, 9. Dan und damit der höchstgraduierte Karateka in Deutschland. Vorher war das Karate in Deutschland noch weitgehend unbekannt. Er trainierte über 10 Jahre in Japan bei Meister Tomuharu Kisaki. Eine seiner Hauptaussagen bezüglich des Erlernens von Karate ist - neben der exakten Ausführung von Stand-, Angriff-, Abwehr-,Konter-, Hebel- und Greiftechniken - die unbedingt richtige geistige Einstellung (das Zanshin) zum Karate. Nicht nur über den "technischen Weg" sondern auch über den "geistigen Weg" kommst Du zu weiteren Erkenntnissen in der Kampfkunst.

 

So war der Spitzenlehrgang einerseits geprägt von Hinweisen, Ratschlägen und Lehren unseres Karate-Pioniers Fritz und andererseits von intensiven SV-Training mit Jürgen sowie Kata-Training mit Christian. Er hat eine der ganz seltenen Katas - die Chikaku = Kranich auf Erden - die von dem Stilrichtungsgründer in Japan Gogen Yamaguchi ersonnen wurde, wieder aufgearbeitet und an uns weitergegeben. Von Yamaguchi an seinen Sohn überliefert, sollte diese Kata (eine der vier Tokutei-Katas) eigentlich nur an Instruktoren mit dem 5. Dan übertragen werden.

 

Nach diesem interessanten Tag, waren wir nicht mehr so ganz fit aber dafür hochmotiviert für unseren weiteren Weg (= Do) im Karate.

 

Text und Fotos: Andreas Eger